Störfall mit Charme
Die Schönauer Stromrebellen im Widerstand gegen die Atomkraft
Bernward Janzing, Jan Oelker, Martin Rasper, Dieter Seifried
Wie eine Elterninitiative, die sich nach Tschernobyl
gründet, zu einem bundesweiten Stromversorger wird.
Kleinmut war den Schönauer Stromrebellen stets fremd. Als der regionale Energieversorger KWR sich Anfang der Neunzigerjahre weigerte, den Atomstrom aus Schönau zu verbannen, beschlossen einige Bürger der Stadt kurzerhand, das örtliche Stromnetz zu kaufen. Selbst als der Versorger dafür 8,7 Millionen Mark verlangte, ließen sie sich nicht bremsen. Sie lancierten vielmehr eine bundesweite Spendenkampagne mit dem Slogan „Ich bin ein Störfall“, sammelten daraufhin Millionen ein, und übernahmen im Juli 1997 als bürgereigenes Unternehmen die örtliche Stromversorgung. Heute verkaufen die Elektrizitätswerke Schönau ihren Ökostrom bundesweit als „Rebellenkraft“.
„Störfall mit Charme“ erzählt die bunte, zeitweise aber auch dramatische Geschichte der Schönauer Energieinitiativen, stellt die Akteure vor, beleuchtet das Umfeld der Anti-Atom-Bewegung, und macht auf diese Weise ein faszinierendes Beispiel erfolgreichen Bürgerengagements hautnah erlebbar.