STROM
Laura Wohnlich
Wie weit gehen Menschen, um in der heutigen Zeit “berühmt” zu werden. Hector Fober ist ein sog. “Opfer seiner Zeit”, aber zweifellos auch ein psychisch labiler Narzisst, der seine eigenen Probleme nicht lösen kann und sich darum entscheidet, sämtliche Moral über Bord zu werfen. Er entscheidet sich, Mörder zu werden: Blogger. Mord-Blogger. Er tötet Leute und filmt seine Taten, um sie ins Internet zu stellen.
STROM will nicht die fiktive, gewaltverherrlichende Odysse eines Psychopathen aufzeigen, sondern eher eine Dystopie dessen, worin wir uns tatsächlich befinden: eine Zeit in der Likes und Klicks nahezu mehr Bedeutung haben als eine Umarmung.
STROM ist damit viel mehr als ein reisserischer Thriller auf den Spuren eines mordenden Soziopathen, nämlich ein Roman, der mit sehr kritischen Augen unsere moderne Gesellschaft betrachtet. Dabei geht es um Abgebrühtheit, unerfüllte Liebe und soziale Unsichtbarkeit, die nicht ausgehalten werden kann. Darum, dass ein Mensch sprichwörtlich über Leichen geht, um seinem eigenen Leben einen “Sinn” zu geben.