Studien zum frühen russischen Buchdruck

Ein gutes Jahrhundert nach der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg wurde in Moskau um 1553 eine erste Druckereiwerkstatt eingerichtet, in der sieben ‚anonyme‘ liturgische Bände erschienen, bevor sich 1564 der Moskauer Erstdrucker Ivan Fedorov mit seiner gedruckten Apostelgeschichte einen Namen machte. Diese Studien konzentrieren sich auf die Frühzeit der Moskauer Typographie und versuchen, sie in die generelle Entwicklung des kyrillischen Buchdrucks sowie die gesellschaftlichen und kulturellen Prozesse im Moskauer Reich einzuordnen. Überlegungen zum Verhältnis von skriptographischer und typographischer Buchherstellung werfen ausserdem die Frage auf, welche Impulse bei der künstlerischen Gestaltung wie auch bei der Organisationsform aus dem Handschriften- ins Druckzeitalter einflossen und ob die Einführung des Buchdrucks eine bereits im 16. Jahrhundert spürbare Zäsur innerhalb der ostslawischen Schrifttradition darstellt.