Studieneingangsvoraussetzungen und Studienerfolg im Fach Biologie
Yvonne Schachtschneider
Studieneingangsvoraussetzungen stellen zentrale Determinanten des Studienerfolgs dar. Über das Zusammenspiel von kognitiven und affektiven Eingangsvoraussetzungen als Bedingungsfaktoren von Studienerfolg ist in fachspezifischen Kontexten jedoch noch wenig bekannt. Die vorliegende Studie verfolgt daher das Ziel, die Eingangsvoraussetzungen von Biologiestudierenden zu analysieren und ihren Einfluss auf den Studienerfolg im Fach Biologie empirisch zu überprüfen.
Die Ergebnisse zeigen, dass Gymnasiallehramtsstudierende hinsichtlich ihrer kognitiven Voraussetzungen mit Fachbachelorstudierenden vergleichbar sind, während die angehenden Sekundarstufe-I-Lehrkräfte geringere Testleistungen und schlechtere Abiturnoten aufweisen. Darüber hinaus umfasst die Gruppe der Sekundarstufe-I-Studierenden deutlich mehr Studierende aus nicht-akademischen Elternhäusern sowie Studierende mit ein oder zwei im Ausland geborenen Elternteilen. Dies ist insofern bedeutsam, als dass diese Merkmalsausprägungen direkt mit den kognitiven Variablen in Zusammenhang stehen. Für die Studienleistung kann die Untersuchung die prädiktive Validität des Leistungstests in Kombination mit der Abiturnote aufzeigen und damit Befunde anderer Fachrichtungen stützen. Darüber hinaus hat auch die Tatsache, ob Biologie als Wunschfach studiert wird, sowie die als Studienwahlmotiv angegebene Fähigkeitsüberzeugung einen positiven Einfluss auf die Studienleistung.
Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie erscheint es sinnvoll, angehende Biologiestudierende frühzeitig über die erwarteten Vorkenntnisse aufzuklären und Eingangsqualifikationen explizit zu benennen.