Studienseminare – Stätten innovativer Lehrerbildung
Eine Fallstudie in der zweiten Phase der Lehrerbildung für berufliche Schulen
Eva M. Hertle
Die Diskussionen über die Lehrerbildung für berufsbildende Schulen halten nunmehr seit Jahrzehnten an. Dabei richten sie sich in den letzten Jahren zunehmend auf die zweite Phase der Lehrerausbildung. Die Ergebnisse hieraus münden in vielen deutschen Bundesländern in strukturelle, organisatorische, curriculare oder auch didaktische Reformvorhaben, die z. T. in Form von Modellversuchen durchgeführt werden.
Innerhalb dieser Reformaktivitäten bleibt nach Ansicht der Autorin allerdings die Frage, wie sich Veränderungen in der zweiten Phase der Lehrerausbildung überhaupt erfolgreich entwickeln und implementieren lassen, systematisch ausgeblendet. Diese Frage begründet sich nicht zuletzt aus zahlreichen Hinweisen im Kontext Schule, wo es nicht immer gelingt, Innovationen aus Modellversuchen nachhaltig zu implementieren.
Für Reformvorhaben in der Lehrerbildung wird diese Problematik bislang nicht diskutiert. Diesem Defizit wird durch die vorliegende Studie begegnet. Die Autorin identifiziert Faktoren, welche sich für den Erfolg von Veränderungsprozessen in der zweiten Phase der Lehrerbildung als entscheidend erweisen können. Dies erfolgt über die Betrachtung von Entwicklungs- und Implementationsarbeiten zu einem Portfolio- und einem lernfeldorientierten Ausbildungskonzept im Rahmen eines Modellversuchs an zwei hessischen Studienseminaren. Durch die vorliegende Studie werden Problemaspekte bei der Entwicklung und Implementation von Innovationen in dieser Lehrerbildungsphase ebenso herausgestellt wie mögliche Ansatzpunkte für deren erfolgreiche Gestaltung.
Das vorliegende Buch richtet sich gleichermaßen an Verantwortliche und Interessierte aus Politik, Wissenschaft und Lehrerbildungspraxis, die sich mit der Entwicklung und Umsetzung einer zukunftsweisenden Lehrerbildung auseinandersetzen und an dieser aktiv mitwirken möchten.