Studium Generale zwischen wiederentdeckten Bildungsansprüchen, utilitaristischer Instrumentalisierung und akademischer Verwahrlosung
Ulrike Buchmann, Jürgen van Buer, Adolf Kell, Cornelia Wagner-Herrbach
Praktisch jede Hochschule in Deutschland bietet einen Studienbereich an, der als Studium Generale verstanden wird. Die Strukturen, Konzepte, institutionellen Einbindungen etc. sind jedoch höchst unterschiedlich. So vielfältig sich das Studium Generale im akademischen Alltag manifestiert, so sehr erscheint es wissenschaftlich betrachtet als Terra Incognita.
Der vorliegende Sammelband geht aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln der Frage nach, welch wissenschaftlich belastbares Wissen vorliegt: Buchmann & Kell untersuchen Gestaltungsrahmen und -indikatoren für Studienprogramme — Ausgangspunkt dafür ist ein Begriff von beruflicher Bildung, der die Zieldimensionen der (beruflichen) Tüchtigkeit und Mündigkeit umfasst. Van Buer analysiert in seinem ersten Beitrag die aktuell vorfindlichen Konzepte zum Studium Generale mit dem Resultat, dieses als eigenständigen Studienbereich mit einer ganz eigenen Funktionalität zu verstehen. Sein zweiter Beitrag stellt an die Hochschulforschung die Frage, welches empirisch belastbare Wissen diese bezüglich des Studium Generale bereitstellen kann. Im dritten Beitrag geht van Buer der Frage nach, welches Wissen die Hochschuldidaktik bezüglich des Studium Generale anbietet. Dabei wird es auch notwendig, das Verhältnis von schul- und hochschulbezogener Didaktik zu analysieren. Im abschließenden Beitrag stellt Wagner-Herrbach die Ergebnisse der multiperspektivisch angelegten Evaluation zum Studium Generale der Universität der Künste Berlin vor.