Subjektive Führungstheorien und die Umsetzung von Führungsgrundsätzen im Unternehmen
Eine Analyse bisheriger Forschungsansätze, Modellentwicklung und Ergebnisse einer empirischen Untersuchung
Wera Aretz
Die Entwicklung und Einführung von Führungsgrundsätzen verläuft in der Praxis oft sehr unbefriedigend, was grundsätzlichen Zweifel an ihrer Wirksamkeit hat aufkommen lassen. Kern der Kritik ist, dass sich die tatsächliche Führungspraxis in Unternehmen nicht mit dem Führungsverhalten deckt, wie es in Führungsgrundsätzen beschrieben wird. Wissenschaftliche Methoden zur Entwicklung und Einführung von Führungsgrundsätzen fehlen bislang und es zeigt sich, dass die subjektiv-theoretischen Vorstellungen der Unternehmensmitglieder in diesem Prozess weitestgehend unberücksichtigt bleiben.Das vorliegende Buch leistet hier einen wichtigen Forschungsbeitrag. Es wird ein Modell vorgestellt und empirisch überprüft, welches das Verhalten von Führungskräften entsprechend schriftlich fixierter Führungsgrundsätze zu erklären vermag. Den theoretischen Ausgangspunkt bilden dabei Subjektive Führungstheorien, die mit weiteren Konstrukten der Organisationspsychologie – dem organisationalen Commitment und der subjektiven Kosten- und Nutzenbilanzierung einer Person – in Zusammenhang gebracht werden. Auf Basis einer kritischen Literaturanalyse und der Evaluierung des Forschungsstandes wird ein heuristisches Modell entwickelt und im Rahmen zweier empirischer Untersuchungen in einem mittelständischen Unternehmen überprüft. Die gewonnenen Erkenntnisse bieten vielfältigen praktischen Nutzen und zeigen, welche Aspekte bei der Implementierung von Führungsgrundsätzen und der Entwicklung von flankierenden Maßnahmen zu berücksichtigen sind.Das Buch wendet sich an Dozenten und Studenten der Psychologie und der Wirtschaftswissenschaften. Interessant ist es zudem für Führungskräfte und Unternehmensberater, die wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen für die Praxis suchen.