Sühnhaus
Maya McKechneay
Die Geschichte einer glücklosen Adresse: Wien, Schottenring 7. Hier stand das Ringtheater. Als es brannte, starben 400 Menschen. Hier ließ der Kaiser das Sühnhaus bauen, um alles wieder gut zu machen. Und niemand wollte darin wohnen. Hier legte die Gestapo Feuer, um Akten zu vernichten, und vernichtete des Kaisers angeblich unbrennbares Vermächtnis. Hier wurde die Angst des Kalten Krieges in Beton gegossen: Wiens geheime Einsatzzentrale in der Landespolizeidirektion, 18 Meter unter dem Boden, bis heute unberührt. Der Essayfilm nähert sich dieser Adresse, an der sich über die Jahrhunderte das Unglück schematisch wiederholte. Kann es sein, dass etwas an diesem Ort umgeht? Oder sind es weniger Geister als vielmehr Geisteshaltungen, die sich manifestieren. Über Jahrhunderte hinweg sind es die da oben, die über denen da unten stehen.