Syene V. Zwei Rettungsgrabungen im Norden der Antiken Stadt (Areal 62 und 90).
Keramik und Befunde
Mariola Hepa
Im Rahmen der Durchführung systematischer Notgrabungen durch das Schweizerische Institut für Ägyptische Bauforschung und Altertumskunde Kairo in der antiken Stadt Syene, dem heutigen Assuan, werden hier zwei ausgewählte Areale – Areal 62 und 90 – ausgewertet und vorgestellt. Die vorgelegten Funde und Befunde aus beiden Arealen umfassen Reste von Wohnhäusern und alltägliche Keramikgefäße und vermitteln einen ersten Eindruck der vorptolemäischen bis spätrömischen Zeit im nordöstlichen Bereich der antiken Stadt Syene. Durch die Darstellung der Hausbefunde und der chronologischen Abfolge der Bebauung lassen sich zudem Rückschlüsse für die Belegung und Nutzung im nordöstlichen Bereich Syenes ziehen, wie z. B. sekundäre Nutzung der Häuser als Mülldeponie nach ihrer Aufgabe. Ebenso können Fluktuationen in der Bevölkerungsdichte sowie das Schrumpfen und Wachsen der besiedelten Fläche einem historischen Kontext zugeordnet und Aussagen zur Entwicklung der ptolemäisch – römischen Stadt Syene getroffen werden.