System und Evolution des menschlichen Erkennens. Ein Handbuch der… / Der phylogenetische Weg der Zeichengebung (Entwicklung der Elemente der Verständigung).
Hermann Schüling
Mit den Zeichen differenzierten sich die elementarsten Hilfsmittel der Kommunikation in der Phylogenese des Tierreichs und in der Geschichte des menschlichen Denkens – im Bemühen um gegenseitige Verständigung der Individuen. Sie ermöglichten nicht nur die Mitteilung und den Austausch von Absichten und Auffassungen, sondern noch grundlegender die Denkbarkeit und Sagbarkeit der Dinge.
Sie stehen (a) am Anfang und an erster Stelle der materiellen Mittel des Erkennens im weitesten Sinne, neben (b) den später geschaffenen Werkzeugen der Trennung (der physischen Analyse), (c) den nur dem Menschen gelungenen Instrumenten der Schärfung und Ausweitung des Wahrnehmens und (d) den Instrumenten des Mesens.
Ihre gnoseologische Klassifizierung, Beschreibung und evolutionäre Darstellung – im vorliegenden Band 10 des Gesamtwerks „System und Evolution des menschlichen Erkennens“ – fasst einen weiteren, und zwar den fundamentalsten Aspekt des Systems und der Evolution des menschlichen Erkennens.
Die vorliegende Untersuchung gliedert den gesamten Bestand der Zeichenphänomene nach den verschiedenen Sinneskanälen, auf denen sie gesendet und empfangen werden.
Die Reihenfolge der einzelnen Zeichenklassen entspricht – soweit möglich – den evolutionären Stufen der Zeichengebung, beginnt mit den olfaktorischen Zeichen, um über die akustischen und danach die optischen Zeichensysteme zu den taktilen zu gelangen, die vor allem vom Menschen für jene Individuen entwickelt wurden, denen sowohl der akustische als auch der optische Wahrnehmungskanal verschlossen war.
Through signs the most elementary aids to communication in the phylogenetics of the animal kingdom and in the history of human thought became more complex – in the attempts of individuals to reach mutual understanding. They made it possible not only to exchange notions and concepts but also to make things thinkable and sayable.
They stand (a) at the beginning of and in first place among the material means of cognition in the broadest sense, alongside (b) the tools, created later, for separation (of physical analysis), (c) the instruments, unique to man, of sharpening and broadening perception, and (d) the instruments of measurement.
Their gnoseological classification, description and evolutionary depiction – in this 10th volume of the work System und Evolution des menschlichen Erkennens – involves a further, and absolutely fundamental, aspect of the system and evolution of human cognition.
This study classifies the whole range of semiotic phenomena according to the sensory channels through which they are sent and received.
The sequence of individual classes of signs begins with olfactory signs, proceeding to acoustic and then optical semiotic systems and eventually reaching the tactile, which were developed for those individuals to whom acoustic and optical channels were closed