Tanzendes Wort Gottes
Wegmarken für eine afrikanische Sakramententheologie
Maria Hässig
Im Jahr 1994 haben die Väter der ersten afrikanischen Bischofssynode „die Inkulturation zu einer Priorität und Dringlichkeit im Leben der Teilkirchen in Afrika erklärt“ (‚Ecclesia in Africa’ Nr. 78). Dabei sei insbesondere die Inkulturation der Liturgie weiter voranzutreiben (vgl. ebd. 64). Im Zuge dieses Inkulturationsprozesses sind in Afrika neue Rituale entstanden, und der Römische Ritus ist mit zahlreichen Elementen aus der indigenen Tradition angereichert worden. Hingegen steht eine inkulturierte Sakramententheologie noch weitgehend aus. Die afrikanisch-christliche Liturgie bietet jedoch eine hervorragende Basis für die Erarbeitung einer kontextbewussten und kontextsensiblen Sakramententheologie. Die in die Liturgie integrierten Elemente aus der afrikanischen Religion und Kultur eröffnen einen ganz spezifischen Zugang zum sakramental begangenen Heil in Jesus Christus. Sie geben Aufschluss über dessen Verständnis. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Leib. Er ist der Schlüssel zum indigenen Menschen-, Welt- und Gottesbild. Ausgehend von leiblichen Gesten und Bewegungen wie dem Tanz sucht die Autorin nach Wegmarken für eine afrikanische Sakramententheologie.