Tao, Logos, Wort und Gral
Aufsätze zu mystischem Denken und Handeln
Theodor Scheufele
Mystische Erfahrung ist eine Erfahrung, die überall, zu allen Zeiten auf der Erde zu finden war und ist. Die Formen östlicher und westlicher Erfahrung befinden sich dabei in fruchtbarer Polarität zueinander. Der östlichen Tradition werden im letzten Teil als Beispiele mittelalterlich-westlicher Tradition Meister Eckharts Denken und die im Gral symbolisierte Erfahrung gegenübergestellt. Vermittelnd zwischen Ost und West steht die frühgriechische Philosophie. Heraklits Konzeption des LOGOS ist von der östlichen Tradition des TAO her ebenso zu erfassen wie vom späteren mystischen Denken des Abendlandes her. Der umfangreiche zweite Teil über die Fragmente Heraklits nimmt deshalb eine Schlüsselfunktion innerhalb der Sammlung ein.
Aus dem Vorwort: „Die Aufsätze spiegeln den Prozess meiner Auseinandersetzung mit wesentlichen Weisheitstraditionen. Wie manch einer aus der sogenannten Achtundsechziger Generation suchte ich zu einem einseitig materialistischen Weltbild und einer rationalistisch verengten Dialektik erweiternde Ergänzungen. Den Absturz in irrationale New-Age-Esoterik, wie ihn etwa Umberto Eco für die Achtundsechziger Generation in seinem Roman „Das Foucaultsche Pendel“ 1988 satirisch dargestellt hat, versuchte ich dadurch zu vermeiden, dass ich mich mit Gestalten der Mystik befaßte, welche sich auf dem schmalen Gemeinschaftsgrund von Philosophie und Esoterik bewegen.“