Technische Beschleunigung – Ästhetische Verlangsamung?
Mobile Inszenierung in Literatur, Film, Musik, Alltag und Politik
Cord-Friedrich Berghahn, Dietmar Elflein, Stefan Elit, Christophe Fricker, Bettina Hartz, Rüdiger Heinze, Karin Herrmann, Nikolas Immer, Marc Kleine, Andreas Krämer, Björn Kuhligk, Kevin Liggieri, Burkhard Meyer-Sickendiek, Cornelius Mitterer, Carsten Rohde, Jan Röhnert, Tom Schulz, Rafael Humberto Silveira, Christian Stein, Jan Urbich, Oliver Völker, Jan Wagner, Rahel Ziethen
Technische Beschleunigung ist ein beliebtes Erklärungsmuster für das Krisenbewusstsein der Gegenwart. Dabei ist Beschleunigung in ihrer ästhetischen Umsetzung aufs Engste mit dem vermeintlichen Gegenteil, der Verlangsamung, verknüpft. Indem Literatur und Künste mobile Beschleunigung darstellen, müssen sie diese zunächst reflektieren, und indem sie Verlangsamung zur Basis ihrer ästhetischen Modelle machen, kompensieren oder verweigern sie Beschleunigung nicht nur, sondern schaffen den Ermöglichungsraum ihrer denkbaren Umkehrung. Das wird anhand literarischer Beispiele von J. W. Goethe bis W. Kappacher ebenso deutlich wie in der populären Musik, dem Film oder der politischen Ästhetik.