Tertium Datur
Kai Lorenz
Hier wird ein Versuch verstehender Rekonstruktion vorgelegt. Die Metaphysik und Logik Gotthard Günthers (1900-1984) soll als theoretische Reaktion auf eine Problemlage begreifbar werden, die uns um so vertrauter ist, je intensiver wir mit der Erfahrung einer Welt voll unvereinbarer Anforderungen leben. Verzichten wir hier auf die Fixierung einer einzigen, allgemein tauglichen Einstellung, müssen wir über die Fertigkeit verfügen, dem Gegenstand oder Partner situativ angemessen zu begegnen: Wir müssen lernen, über unsere Einstellungen bewußt zu disponieren. Günthers Theorie wird darum als Entwurf rekonstruiert und diskutiert, einem derart beweglichen Bewußtsein ein symbolisches Instrumentarium zu verschaffen.