Textperformanz und Textwirkung im WWW im Spannungsfeld zwischen Wandel und Konvention
Dargestellt am Beispiel russischer Hochschulwebsites
Sabrina Zankl
Die Nutzung der globalen Informations- und Kommunikationsplattform World Wide Web ist aus unserem Alltag längst nicht mehr wegzudenken. Neben verschiedensten Akteuren weltweit sind auch Universitäten und Hochschulen, die sich in einem zunehmend intensiven Wettbewerbsumfeld behaupten müssen, durch virtuelle Präsenzen, Websites, online vertreten. Am Beispiel der Internetauftritte 15 russischer Hochschulen untersucht die Autorin die Entwicklung der Website-Performanz von 2000 bis 2016 und zeigt auf, wie diese sich in experimentellen Stadien nach und nach von einem am Umgang mit Printmedien verhafteten Textverständnis lösten und mit dem Erproben und Festigen WWW-adäquater Handlungsstrategien immer mehr zu dynamischen, zielgruppenintensiven Vermittlungsinstanzen zwischen Hochschule und Website-Besuchern wurden. Inwiefern die untersuchten Websites den textsortenspezifischen Erwartungen der Zielgruppe im Jahr 2016 entsprechen und welche Wirkung sie auf sie ausüben, überprüft die sich daran anschließende Rezipientenstudie zur semiotisch-kommunikativen Qualität der Website-Performanz, die als Stil gefasst wird. Letztere liefert dabei nicht nur konkrete Erkenntnisse für die Qualitätssicherung der Websites russischer Hochschulen, sondern schlägt gleichzeitig einen praxistauglichen methodischen Leitfaden zur empirischen Untersuchung der Website-Wirkung vor, den auch andere Institutionen zur Evaluation und Optimierung ihres Internetauftritts im Sinne eines wirksamen Selbstmarketing-Instruments nutzen können.