The Game in the Player
Intersubjektive Analysezugänge zu moralischen Problemen in interaktiven Filmen
Felix Liedel
Sogenannte „interaktive Filme“ sind ein medienhistorisches Phänomen, das seit den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts in immer wieder „neuen Medien“ neue Ausdrucksformen findet. Die derzeit populärsten Vertreter finden sich in den Konsolen- und PC-Spielen von Quantic Dream, Supermassive Games und Telltale Games. Auffällig oft geht es bei diesen Spielen auch um die Adressierung moralischer Fragestellungen. Anders als beim klassischen Kinofilm können diese nur unter Mitwirkung der Rezipierenden beantwortet werden.
Dieses Wechselspiel zwischen medialem Rahmen und subjektiver Interpretationsleistung steht im Zentrum dieses Buches. Dabei helfen soll die sozialwissenschaftliche Tradition des symbolischen Interaktionismus: „Symbolische Interaktivität“ vermittelt zwischen definiertem zeichenhaftem Angebot und individuellem situativem Umgang damit. Beim Spielen interaktiver Filme beziehen wir uns auf selbstreferenzielle, intertextuelle und metaphorische Zeichen und erschaffen so Bedeutungen im eigenen Spielerleben.