Thekla Zell
EXPOSITION ZERO Vom Atelier in die Avantgardegalerie
Thekla Zell
Zur Konstituierung und Etablierung der Zero-Bewegung in Deutschland am Beispiel der Abendausstellungen, der Galerie Schmela, des studio f, der Galerie nota und der d(ato) Galerie
Düsseldorf 1957: Die Künstler Heinz Mack und Otto Piene initiieren in ihren privaten Ateliers öffentliche Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, um den Neuanfang in der Kunst auszurufen. Innerhalb von nur wenigen Jahren wird aus der losen Ausstellungsgemeinschaft im ruinösen Hinterhofatelier die international vernetzte Avantgardebewegung Zero, zu der Künstler wie Günther Uecker, Yves Klein, Jean Tinguely, Almir Mavignier, Uli Pohl und Piero Manzoni zählten.
Ausgehend von den öffentlichen Ausstellungen der Zero-Künstler – der „Exposition Zero“ – untersucht Thekla Zell die bisher weitgehend unbeachtete Rolle deutscher Avantgardegaleristen in Bezug auf die Entstehung und Etablierung von Zero gegen Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre. Im Zentrum der Untersuchung stehen die von Heinz Mack und Otto Piene veranstalteten Abendausstellungen (Düsseldorf), die Galerie Schmela (Düsseldorf), das studio f (Ulm), die Galerie nota (München) und die d(ato) Galerie (Frankfurt a. M.). Weit entfernt von der nüchternen Atmosphäre des von Brian O’Doherty postulierten White Cube heutiger Galerien, bildeten ihre Galerieräume – ob das Einzimmer-„Salönchen“ von Schmela, das private Wohnzimmer von Kurt Fried, die Kellerräume der Galerie nota oder die zwei Zimmer der d(ato) Galerie in einem Frankfurter Hinterhofhaus – beliebte Treff- und bedeutende Kulminationspunkte einer neuen Avantgarde: Zero.