Tools – Das Lehren vom Lernen her denken
Eine Instrumentelle Didaktik mit empirisch fundierten Werkzeugen für wirksamen Unterricht
Hermann Wartenweiler
Lehrerinnen und Lehrer sind Fachleute für Lehren und Lernen. Für beides. Denn Lehren hat den Sinn, Lernen anzuregen. Das Lehren ist vom Lernen her zu denken. Deshalb thematisiert die Instrumentelle Didaktik sowohl Lernen wie auch Werkzeuge des Lehrens. Das am häufigsten verwendete Werkzeug des Lehrens sind Unterrichtsmethoden. Daran geknüpft sind oft hohe Erfolgserwartungen. Nun zeigen Ergebnisse der Bildungs- und Lehr-Lernforschung zweifelsfrei: Nicht die Methoden, sondern methodenunabhängige Aspekte wie Klarheit und Strukturiertheit des Unterrichts, Aktivierung der Schülerinnen und Schüler oder Feedback bringen die erhoffte Wirkung. Auf ihre Umsetzung kommt es an, nicht auf die Wahl der Methode; sie ist mehr oder weniger frei (Helmke 2009/2017 und Hattie 2015). Und die Konsequenzen? Die Instrumentelle Didaktik hat sie gezogen. Sie hat methodenunabhängige Aspekte mit täglich benutzten Handlungsprinzipien verknüpft. Auf diesem Weg sind zehn empirisch verankerte didaktische Prinzipien entstanden, Werkzeuge des Lehrens, die Lehrerinnen und Lehrer unterstützen, Unterrichtsplanung adressatenbezogen zu gestalten oder ad hoc entstandene Lernprobleme präzise zu bearbeiten. Kein anderes Symbol repräsentiert die Instrumentelle Didaktik besser als ein Taschenmesser mit seinen gebündelten und leicht verfügbaren Werkzeugen. Obwohl die Anzahl der Werkzeuge beschränkt ist, bringt es Zuversicht und Gewissheit, dass man sich zu helfen weiss und die vordringlichsten Probleme auf der bevorstehenden Wanderung lösen kann.