Töpferei in Lippe
Uta Halle, Bettina Rinke
Das Töpferhandwerk im ehem. Fürstentum Lippe zwischen dem 17. u. d. 19. Jh. entwickelte sich in zwei Töpferzentren. Das ältere Zentrum, Lemgo, entstand durch Zuwanderung fremder Töpfer und verlor im 18. Jh. an Bedeutung. Dagegen erlebte das Töpferzentrum in Dörentrup erst im 18. Jh. einen wirtschaftlichen Aufschwung. Bis ins 18. Jh. war das Handwerk in Lippe auf die Städte beschränkt. Beide Zentren nutzen die guten tertiären Tonlager im Gebiet Dörentrup und stellten dieselben Produkte her. Sie versorgten das Fürstentum mit Keramik und exportierten über Zwischenhändler. Der Hausierhandel gewann erst im 19. Jh. an Bedeutung. Stellvertretend für die einzelnen Töpfereien wird die Werkstatt auf dem Mörth beri Brakelsiek (Scheider-Schwalenberg) vorgestellt.
Durch das Aufkommen neuer Materialien für Haushaltswaren verlor das Handwerk im 19. Jh. seine wirtschaftliche Bedeutung und kam im 20. Jh. zum Erliegen.