Trennschleifbearbeitung von Granit mit hohen Schnittgeschwindigkeiten
Jens Bockhorst, Berend Denkena
Die Herstellung von Platten und Fliesen aus Naturstein erfolgt überwiegend durch das Trennschleifen mit rotierenden Werkzeugen. Auf entsprechend ausgelegten Maschinen kommen dabei bis zu 100, mit diamantimprägnierten Segmenten bestückte Kreissägeblätter in einer parallelen Aufspannung zum Einsatz. Diese Technologie hat sich aufgrund der hohen Prozessstabilität und Produktivität gegenüber alternativen Trennverfahren durchgesetzt. Durch den Einsatz neu entwickelter, dünner Werkzeuge ist es möglich, den Schnittverlust, der durch die Trennfuge entsteht, zu vermindern. Gleichzeitig steigt aber das Risiko, dass die Plattenqualität sinkt, da das Werkzeug im Schnitt aufgrund der geringeren statischen Steifigkeit im Vergleich zu konventionell gestalteten Kreissägeblättern stärker verlaufen kann. Die Ermittlung und Kenntnis der Maschinen-, Werkzeug- und Werkstückeigenschaften, die zu Schnittverlauf führen, ermöglicht eine anforderungsgerechte Prozessauslegung und den erfolgreichen Einsatz dünner Werkzeuge. Ergänzend hierzu zeigen Trennschleifuntersuchungen mit hohen Schnittgeschwindigkeiten das Potential auf, die Werkzeuge durch hohe Drehzahlen zu versteifen und bei angepasster mittlerer Einzelkornspanungsdicke das bezogene Zeitspanvolumen signifikant steigern zu können. Die Verwendung einer tangentialen KSS-Zufuhr mit Schnittgeschwindigkeit führt in den vorliegenden Untersuchungen zu einer Reduzierung des Werkzeugverschleißes um 30 %.