Triplo X
Ein Kinderwunschroman
Lucie Bach
Weltweit wurden inzwischen fünf Millionen Menschen durch künstliche Befruchtung geboren, trotzdem ist diese Methode noch immer ein Tabu. Die Reproduktionsmedizin schockiert die öffentliche Moral mit ihren Schlagzeilen: In den USA bekam die sogenannte Octomom durch künstliche Befruchtung Achtlinge, und eine 65-jährige Berlinerin brachte kürzlich Vierlinge zur Welt. Daneben entstehen durch künstliche Befruchtung still und heimlich unzählige neue Familien, die sich kaum dazu bekennen mögen.
Und nicht jeder dieser Wege zum Wunschkind ist legal: Obwohl in Deutschland jährlich 300 bis 400 Kinder durch eine Eizellspende geboren werden, ist sie hierzulande im Gegensatz zur Samenspende verboten. Auch mit der Embryonenadoption und der Leihmutterschaft revolutioniert der internationale Markt der Reproduktionsmedizin unser althergebrachtes Familienbild an den deutschen Gesetzen vorbei. Reproduktives Reisen nennt sich das, was viele hetero- und homosexuelle Paare, Alleinstehende mit Kinderwunsch und auch Lucie Bachs Protagonistin Marta ins Ausland treibt.
Lucie Bachs Roman TRIPLO X ist die psychologisch feinsinnige Geschichte eines unbändigen Wunsches.
Als Überlebende einer Mutterkatastrophe will die Icherzählerin Marta es mit einem eigenen Kind unbedingt besser machen. Sie und ihre große Liebe Tom machen mehrere künstliche Befruchtungsversuche, bis sich herausstellt, warum Marta nicht schwanger werden kann: Sie hat das Triplo-X-Syndrome, eine Erbkrankheit, bei der das X-Chromosom nicht zwei-, sondern dreimal vorkommt. Martas Welt bricht zusammen. Sie will eine in Deutschland verbotene Eizellspende durchführen lassen. Wäre da nicht der Zweifel, ob sie einem Kind, das genetisch nicht einmal das eigene ist, geben kann, was sie selbst nicht bekam.
Martas Kampf um ein Kind ist auch eine Reise zu sich selbst. Melancholisch und humorvoll führt uns der Roman durch den Dschungel der Reproduktionsmedizin und stellt große Fragen unserer Zeit: Darf Fortschritt machen, was Fortschritt kann? Ist genetische Herkunft wichtig, und wie weit gehe ich für meinen Kinderwunsch?