Über die innere Unruhe des Menschen
Zumutungen & Durchbrüche
Sven Claußen
Jeder Mensch lebt seinem Tod entgegen. Unaufhaltsam. Unerbittlich. Sobald ihn die existenzielle Zäsur dieser Selbsterkenntnis ins Mark trifft, steht er vor der gewaltigsten Herausforderung seines Lebens: Lotet er seine seelischen Entwicklungschancen aus oder lässt er diese ein ums andere Mal verstreichen?
Tiefgründige Menschen nehmen solche Daseinsfragen jenseits kollektiver Ablenkungen und innerpsychischer Abwehr wahr. Im Windschatten ihres Alltags suchen sie nach einer heilsamen Klarheit. Unterdessen verschärft sich ihr Drama: Sie sind zwar der Einfältigkeit eines unreflektierten Daseins entkommen, aber noch nicht bei einer Einfachheit ihres Lebens angelangt. In ihnen brodelt eine innere Unruhe.
Gibt es inmitten dieser Unruhe so etwas wie eine verborgene transzendente Dimension – vergleichbar einem inneren Himmel, der nur darauf wartet, endlich erfahren zu werden?
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Das vorliegende Buch widmet sich der inneren Unruhe aus philosophischer und psychoanalytischer Perspektive. Der erste Teil dieser Abhandlung beleuchtet die Ursachen und Ausprägungen der inneren Unruhe, der zweite Teil sucht nach Durchbrüchen aus dieser Seelenlage. Der Autor zeigt auf, inwiefern die menschliche Unruhe einer verdrängten Todesangst entspringt, wie sie an den scharfkantigen Bruchstellen menschlicher Selbsterkenntnis emporkriecht und wie sich solange zuspitzt, bis endlich tragfähige Antworten auf grundsätzliche Lebensfragen gefunden werden. In diesem Zusammenhang erläutert der Verfasser die Entwicklung einer sinnstiftenden Lebensausrichtung, die eng mit dem Wagnis einhergeht, sich auf transzendente Erfahrungen einzulassen. Im „Übersteigen“ des Ichs liegt der Schlüssel zu einem ruhigeren Leben, das darüber hinaus einen „Gesundungsabstand“ zum Treiben der Masse erlangt.