Um der Wenden Seelenheyl hochverdient – Reichsgraf Friedrich Casper von Gersdorf
Eine Untersuchung zum Kulturtransfer im Pietismus
Lubina Mahling
Der Oberamtshauptmann der Oberlausitz Reichsgraf Friedrich Caspar von Gersdorf (1699─1751) prägte als zentraler politischer Akteur und engagierter Pietist die Geschicke der Region in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Lubina Mahling rückt in vorliegender Arbeit diese Persönlichkeit in den Fokus ihrer Betrachtungen.
Friedrich Caspar von Gersdorf ermöglichte nicht nur den Aufbau und das Bestehen der Herrnhuter Brüdergemeine, sondern bemühte sich auch um die pietistische Erweckung unter den Sorben. Zu seinen wichtigsten Unternehmungen zählt das 1737 nach dem Vorbild der Francke’schen Bildungseinrichtungen in Halle gegründete Klixer Seminar und deren Nachfolgeeinrichtung, die Uhyster Anstalten. Hier lernten Theologiestudenten Sorbisch, um später ein Pfarramt in der Lausitz zu übernehmen. Auch Lehrer für das sorbische Elementarschulwesen wurden hier ausgebildet. Lubina Mahling füllt mit ihrer Dissertation eine beträchtliche Forschungslücke der deutschen und sorbischen Geschichte. Schließlich trug Gersdorf mit seinem umfassenden Werk wesentlich zur Alphabetisierung der sorbischen Bevölkerung und zur Modernisierung der sorbischen Gesellschaft bei.