Universitäten der Bundeswehr
Joachim Welz
Für das tertiäre Bildungswesen ein ungehobener Schatz, so lautet das Fazit der Untersuchung über die Universitäten der Bundeswehr. Denn nicht nur Modernisierung und Akademisierung der Offizierausbildung, sondern auch Modell zu sein für künftige Entwicklungen im Hochschulwesen und Aushängeschild für die Hochschulen der Bundesrepublik war der Anspruch, der hinter der Idee der Universitäten der Bundeswehr stand, deren Gründungsprozess vom Weißbuch Mai 1970 bis zum Beginn des Studienbetriebes am 1. Oktober 1973 sich zurzeit zum 50. Mal jährt.
Befeuert durch die allgemeine Reformeuphorie besonders im Bildungswesen wurde damals das obligatorische Offizierstudium konzipiert, als ziviles Studium mit universitären Abschlüssen. Bei optimalen Studienbedingungen sollte es kurz und spezifisch sein. Trotz politischen Widerstands und föderalen Dschungels wurden hierfür bundeswehreigene Universitäten, in Hamburg und München, geschaffen.
Nach 50 Jahren sind diese Universitäten der Bundeswehr eine Erfolgsstory, die das Bild vom deutschen Offizier nach innen und außen prägen. Doch muss dies Jubiläum auch Anlass sein, über Defizite, Verbesserungen und Reformen nachzudenken. So empfiehlt Autor für die Universitäten der Bundeswehr mehr militärische Fächer, die grundlegende Öffnung für zivile Studenten und ihre Einbeziehung in den politischen Diskurs über Bundesuniversitäten.