Unternehmenssteuerung und Bilanzpolitik im Spannungsfeld der Rechnungslegung nach HGB und IFRS
Eine Analyse im Versicherungsunternehmen mit Schwerpunkt in der Schaden-/Unfallversicherung
Steffen Guttenbacher, Thomas Köhne, Fred Wagner
Aus dem Wandel vieler Rahmenbedingungen auf dem Versicherungsmarkt ergeben sich nachhaltige Wirkungen auf die Unternehmenspolitik und die externe Rechnungslegung von Schaden-/Unfallversicherungsgesellschaften. Dabei stehen die ökonomische Realität im Versicherungsunternehmen, deren Abbildung in den Jahresabschlüssen und die interne
Unternehmenssteuerung idealerweise in einem ausgewogenen, sich wechselseitig vollständig bedingenden Verhältnis zueinander. Tatsächlich ist dieses „Dreiecksverhältnis“ allerdings durch vielfältige Verwerfungen gekennzeichnet. Guttenbacher analysiert die Zusammenhänge und Spannungsfelder und zeigt die Herausforderungen für (Schaden-/Unfall-)Versicherer in der Unternehmens- und Bilanzsteuerung auf, die sich aus dem Zielbild einer integrierten Unternehmenssteuerung ergeben.
Die vorliegende Arbeit gibt einen hervorragenden Überblick über die Themenbereiche „Wertorientierte Steuerung“, „Rechnungslegung und Bilanzpolitik nach HGB und IFRS“ sowie „Gestaltung und Analyse der ökonomischen Realität“ im Versicherungsunternehmen. Die Schwerpunkte bestehen in der Untersuchung der wechselseitigen Beziehungen dieser Themen untereinander. Dabei trifft Guttenbacher auch Aussagen zur Steuerungsadäquanz der Rechnungslegungsansätze für eine wertorientierte Unternehmensausrichtung, und er leitet mögliche Konsequenzen für Versicherungsunternehmen ab. Bezüglich der Bilanzierung von Versicherungsverträgen nach IFRS wird auch auf die aktuelle Sichtweise des IASB einge-gangen, die im Mai 2007 im Rahmen des Diskussionspapiers zum IFRS 4 (Phase II)
veröffentlicht wurde.