Unterseeische Rohrleitungen und Meeresumweltschutz
Eine völkerrechtliche Untersuchung am Beispiel der Ostsee
Sarah Wolf
Aufgrund der zunehmenden Vernetzung internationaler Energiemärkte und der wachsenden Abhängigkeit der Industriestaaten von Öl- und Gasimporten haben Meeresrohrleitungen als maritimes Transportmedium in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Aktuelles Beispiel einer solchen unterseeischen Rohrleitung ist die Nordstream Pipeline. Die vorliegende Arbeit behandelt die in multilateralen Verträgen globaler und regionaler Reichweite niedergelegten völkerrechtlichen Rechte und Pflichten der Staaten sowie internationaler Organisationen bei Verlegung und Betrieb unterseeischer Rohrleitungen. Die Arbeit zeigt die Verschränkung der unterschiedlichen Ebenen sowie Regelungsdefizite auf und fragt, ob das internationale Seerecht, insbesondere das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen, den Staaten ausreichende Handlungsinstrumentarien zur Verfügung stellt, um sowohl Meeresumweltschutz als auch Sicherheit bei Verlegung und Betrieb von Seerohrleitungen zu garantieren.