Urban Art in Hamburg
Marco Alexander Hosemann
Die Wandmalerei ist die älteste Kulturleistung der Menschheit, ihre Geschichte lässt sich bis zu den Bildern in den Höhlen unserer frühen Vorfahren zurückverfolgen. So weit will dieses Buch aber gar nicht (zurück)gehen. Seine Geschichte beginnt mit dem Graffiti, das in den 1960er Jahren in den USA geboren wurde, von dort aus die Städte der Welt und schließlich auch Hamburg eroberte. Waren es anfangs nur ein paar Künstler wie Peter Ernst Eiffe, auch bekannt als »Eiffe, der Bär«, und Walter Josef Fischer alias »OZ«, die sich im Hamburger Stadtbild bemerkbar machten, kamen seit den 1980er Jahren immer mehr Graffiti-Writer und um die Jahrtausendwende die Street Art als neue Kunstform hinzu.
Die Motive der Künstler waren und sind im doppelten Sinne des Wortes unterschiedlich. Während die einen ihre Kunstwerke direkt auf Wände malen, bringen andere diese erst auf Papier und kleben sie auf. Manche suchen Anerkennung für ihre Kunst, andere wollen auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen. Gemeinsam ist allen Formen der Urban Art im Unterschied zur klassischen Kunst im öffentlichen Raum, dass ihre Schöpfer nicht vorher um Erlaubnis fragen, wenn sie die Oberflächen der Stadt mit ihrer Kunst versehen. Deshalb bleiben die meisten Künstler Phantom und ihre Kunstwerke sind oft nur kurzlebige Erscheinungen
in einer Freiluftgalerie mit wechselnder Ausstellung. Dieses Buch ist Kunstführer und Zeitdokument zugleich. Es zeigt die aktuelle Urban Art in Hamburg, schult den Blick, vermittelt Hintergründe und verrät, wo und wie sie zu entdecken ist.