URBANITÄTen
Ein interdisziplinärer Diskurs zur Eigenlogik des Städtischen
Hendrik Jansen, Ilka Mecklenbrauck, Christa Reicher
„Wie wollen wir in der Stadt leben?“
Diese zentrale Frage stellt Tim Rieniets im Vorwort dieses Buches.
Er fasst damit die Motivation auf, sich diskursiv mit Fragen und
Facetten des Städtischen – des Urbanen – auseinanderzusetzen. Diese
Publikation verfolgt nicht die abschließende Beantwortung der Frage,
sondern will vielmehr diese Facetten aufzeigen, diskutieren und dazu
anregen, die vielfältigen Interpretationen als ein zentrales Element
des Städtischen zu verstehen.
Der Begriff „Urbanität“ ist heute in aller Munde. Wenn von den Perspektiven
und Problemen der Städte und Quartiere die Rede ist, dann
lautet die Diagnose meist: Ein Mangel an Urbanität! Oft richtet sich
der Blick dabei auf leerstehende Erdgeschosse, auf wegbrechende Nahversorgung
oder auf den verwahrlosten öffentlichen Raum. Urbanität
scheint zu einem Schlüsselbegriff oder einer regelrechten Zauberformel
in der Diskussion um die Zukunft des Städtischen geworden zu sein.
Das Buch beschreibt einerseits Haltungen und Positionen zu
Urbanität, die im ersten Kapitel von Carl Fingerhuth, Kurt Smetana,
Thomas Sieverts und Anne Caplan eingenommen werden. Hendrik
Jansen beschäftigt sich mit einem historischen Blick auf die Begriffsentwicklung
und zeigt die unterschiedlichen Dimensionen der Urbanitätsdebatte
auf.
Mit der besonderen Urbanität der Metropole Ruhr beschäftigt sich das
dritte Kapitel. Ilka Mecklenbrauck, Julia Sattler, Christa Reicher und
Jan Polivka, Boris Sieverts sowie Markus Ambach berichten aus Forschungs-
und Lehrprojekten und beschreiben den Blick unterschiedlicher
Disziplinen auf das Phänomen in der Region.
Im Schlusskapitel beleuchten die Herausgeber im Gespräch mit Walter
Grünzweig und Julia Sattler den Urbanitätsbegriff aus verschiedenen
Blickwinkeln und kommentieren aus persönlichen Erfahrungen ihre
Sicht der URBANITÄTen.