VERA tanzt
Thomas Deuschle
Vera aus St. Petersburg, eine hübsche 32-jährige Tänzerin und Animateurin im Europapark, steht nach dem Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 allein und ohne Perspektive da. Der Park darf nicht öffnen und sie kann nicht nach Russland zurückkehren. Ihren deutschen Vater hat sie nie kennengelernt, ihre Mutter Lena hüllte sich stets in eisernes Schweigen, wenn sie nach ihm fragte. Seinen Namen hat sie jedoch einmal unbedacht erwähnt: Michael Maier. Vera findet eine verblasste Visitenkarte in Lenas alten Unterlagen. Verzweifelt geht sie in Deutschland auf eine Expedition – und wird tatsächlich fündig.
Michael ist durch den Tod seines Sohnes aus dem Tritt geraten und vernachlässigt gefährlich seine Werbeagentur. Seine seelische Schieflage wird gewissenlos ausgenutzt.
Michael weiß nichts von der Existenz seiner Tochter, aber er und seine Familie nehmen Vera gerne auf, als sie plötzlich vor der Tür steht.
Dann überschlagen sich die Ereignisse. Vera ist ihrem Vater auf ungewöhnliche Weise sehr hilfreich. Marcus, Michaels Stiefsohn, unterstützt sie dabei. „Vergiss nicht, ich bin Russin“, so ihr einziger Kommentar, als ihr abenteuerlicher Plan aufgeht.
Ein zeitgenössischer Roman zeigt die Corona-Pandemie von einer freundlichen Seite. Ohne dieses Virus hätten einige Herzen nicht zueinander gefunden. Natürlich spielt – wie immer – der glückliche Zufall mit. Und der Mut einer Frau, die erst zum Schluss weiß, was sie eigentlich schon immer wollte.