Verbklassifizierung und aspektuelle Alternationen im Englischen
Anja Wanner
Diese Studie befaßt sich mit der Lizensierung und Realisierung von Argumenten englischer Verben. Ausgangspunkt ist die These, daß sich das syntaktische Verhalten von Verben weitgehend aufgrund der semantischen Repräsentation der Verben im Lexikon voraussagen läßt . Problematisch für diesen Ansatz ist, daß Verben in semantisch-aspektueller und syntaktischer Hinsicht ‚elastisch‘ sind, z.B. treten intransitive Verben wie mit Objekt auf oder sogar in einer Resultativ-Konstruktion . Es wird gezeigt, daß Elemente in Argumentpositionen nicht in der semantischen Repräsentation verankert sein müssen, sondern auch als ‚aspektuelle Argumente‘ lizensiert sein können. Dies gilt z.B. für , die wie alle DPs kasusmarkiert werden müssen. Im ersten Teil der Arbeit werden Testverfahren zur Klassifizierung von Verben auf verschiedenen Ebenen (semantisch-aspektuelle Struktur, Argumentstruktur, Syntax) etabliert. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Unterscheidung von unergativen und unakkusativen Verben. Im zweiten Teil werden -Theorien im Rahmen der generativen Grammatik kritisch diskutiert. Als Alternative zu gängigen Ansätzen wird ein -Modell skizziert, das sich an den Grundsätzen der orientiert: werden als formuliert, die einander widersprechen können; der syntaktische Status eines Arguments wird durch die für eine Einzelsprache spezifische Hierarchie der determiniert. Auf dieser Grundlage erfolgt im dritten Teil die Analyse von Argument-Alternationen (Resultativ-Konstruktion, Kausativ-Alternation, Passiv) und Verbklassen , die für den strengen Projektansatz als problematisch gelten.