Vergessene Texte der Moderne
Wiederentdeckungen für den Literaturunterricht
Dieter Wrobel
Auch Literatur unterliegt dem fortwährenden Prozess des Vergessens. Hierfür sind nicht nur Mechanismen der Kanonbildung verantwortlich, auch Umstände der Rezep-tionsgeschichte und ihrer gesellschaftlichen Kontexte führen dazu, dass Texte und Autoren bzw. Autorinnen teils vollständig aus der Wahrnehmung verschwinden. Doch lassen sich lohnende Entdeckungen gerade unter diesen vergessenen Texten machen, die für den Literaturunterricht reizvoll sind.
Nach einem Einführungskapitel zur Kanonbildung werden 14 dieser vergessenen Texte vorgestellt. Die Rekonstruktion von Lebens- und Werkgeschichten sowie didaktische Kommentare zeigen Anschlussstellen für einen zeitgemäßen Unterricht auf. Neben den Unterrichtsvorschlägen für alle Schulformen und -stufen verdeutlichen die Kommentare auch, unter welchen Bedingungen die Texte zu vergessenen Texten geworden sind. Diese Dimension eröffnet zusätzliche wie ertragreiche Zugänge zu literarischem und historischem Lernen an und mit Texten, die zu Unrecht vergessen worden sind.
Vorgestellt werden: Waldemar Bonsels: Die Biene Maja, Carl Sternheim: Der Snob, Gustav Meyrink: Der Golem, Felix Salten: Bambi, Rahel Sanzara: Das verlorene Kind, Leonhard Frank: Karl und Anna, Alex Wedding: Ede und Unku, Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm, Marieluise Fleißer: Eine Zierde für den Verein, Friedrich Wolf: Professor Mamlock, Lisa Tetzner: Die Kinder aus Nr. 6, Ernst Kreuder: Die Gesellschaft vom Dachboden, Anna Maria Jokl: Die Perlmutterfarbe, Veza Canetti: Die gelbe Straße.