Vernunftrepublikanismus in der Weimarer Republik
Politik, Literatur, Wissenschaft
Jürgen Eder, Andreas Wirsching
War die Weimarer Republik lediglich eine „Republik ohne Republikaner“? Der vorliegende Band stellt diesen über lange Jahre bestehenden Forschungskonsens in Frage, indem er den Begriff des „Vernunftrepublikanismus“ zum Ausgangspunkt der Reflexion macht. „Vernunftrepublikanismus“ war bislang ein konturloses Schlagwort, das sich lediglich auf einige bürgerlich-liberale Intellektuelle bezog und diese mit dem Vorwurf konfrontierte, die Weimarer Republik nicht mit dem „Herzen“ verteidigt zu haben.
Die Autorinnen und Autoren des Bandes erweitern dieses enge Begriffsverständnis und untersuchen, inwieweit „vernunftrepublikanische“ Haltungen in unterschiedlichen Segmenten von Politik, Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft der Weimarer Republik zu identifizieren sind. Der Begriff des „Vernunftrepublikanismus“ gewinnt dadurch an Tiefenschärfe und eröffnet die Chance, die Geschichte der Weimarer Republik unter neuen Gesichtspunkten zu diskutieren.