Verschiebung der Machtbalancen und die indonesische Haltung zum Westen
Das Beispiel der Literaturzeitschrift "Horison" als Spiegelbild der Gesellschaft (1966-1996) - Ein Beitrag zum europäisch-islamischen Dialog und zur Etalierten- und Außenseitertheorie von Norbert Elias
Monika Mochtarova
Die Verschiebung der Machtbalancen in Indonesien bezüglich der Haltung zum Westen vollzog sich in den letzten 40 Jahren in einem schleichenden Prozess, Hand in Hand mit den veränderten Machtbalancen auf der globalen, südostasiatischen, nationalen und regionalen Ebene. Dieser Prozess spiegelte sich auch in der Literaturzeitschrift Horison, wo hier für den Verlauf von 30 Jahren ver¬schiedene Etablierten/Außenseiter-Figurationen und divergierende Stigmatisie¬rungsgrade nachgewiesen werden. Diese bestanden hauptsächlich darin, dass eine Gruppe eine andere von Macht- und Statuschancen auf den verschiedenen Ebenen fern hielt:
Im Literaturbetrieb geschah dies zwischen den Etablierten- und Außenseiter-Literaten, auf der internationalen Ebene im Verhältnis Indonesiens zum Westen, auf der nationalen Ebene im Verhältnis des Machtzentrums Jakarta zu den Außenregionen und auf der südostasiatischen Ebene unter den Ländern malaiisch-islamischer Prägung selbst und deren Verhältnis zum Westen. Die Antwort auf die Verschiebung der Machtverhältnisse war die Gegenrichtung: von außen nach innen, von der Zukunft in die Vergangenheit, von West nach Ost, vom Materiellen zum Immateriellen, vom Rationalen zum Irrationalen und vom Säkularen zum Religiösen.