Verschleppte Archive und Bibliotheken
Die Tätigkeiten des Einsatzstabes Rosenberg während des Zweiten Weltkrieges
Peter M Manasse, Georg A Pippig, Helmut Reinalter
„Man beginnt mit dem Verbrennen von Büchern und man endet mit dem Verbrennen von Menschen.“ Heinrich Heines Prophetie von 1823 ist nach etwas mehr als einem Jahrhundert, in der Nazi-Zeit, auf grausame Weise Wirklichkeit geworden. Nach der öffentlichen Bücherverbrennung von 1933 sind viele nicht wohlgefällige Buch- und Archivsammlungen während des Naziterrors merkwürdigerweise zum Studium und nicht zur Vernichtung beiseitegeschafft worden. Die Öffnung von Archiven in Rußland und anderen Ostblockstaaten nach dem Fall der Mauer 1989 brachte einen Strom neuer Erkenntnisse und führte zur Entdeckung verloren geglaubter Sammlungen.
Der Niederländer Peter M. Manasse legte Ende 1994 diese Darstellung über die durch den Einsatzstab Rosenberg verschleppten Archive und Bibliotheken vor. „Sie ist für die zeitgeschichtliche und politikwissenschaftliche Forschung von nicht unerheblicher Bedeutung, weil sich Forscher und auch am Thema interessierte Laien gut über das vertreute Material und die diversen Bestände informieren können.“ (Helmut Reinalter im Vorwort zur deutschen Ausgabe)
Wegen der Verdienste dieser Studie für das Bibliothekswesen wurde Peter M. Manasse 1997 in den Niederlanden mit dem Victorine van Schaick Preis ausgezeichnet.