Versorgungsforschung und Qualitätsmessung mit GKV-Routinedaten
Die Belastbarkeit von Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung für die wissenschaftliche Nutzung
Dirk Horenkamp-Sonntag
Für wissenschaftliche Analysen der Versorgungsforschung wird zunehmend auf GKV-Routinedaten zurückgegriffen. Da diese Daten primär zur Leistungsabrechnung erhoben wurden, können sie nur als Sekundärdaten für andere Fragestellungen herangezogen werden. Dirk Horenkamp-Sonntag untersucht deshalb, wie valide der Krankheitsverlauf von Versicherten über GKV-Routinedaten abgebildet werden kann, und vergleicht die Sekundärdaten mit Primärdatenangaben, die von Ärzten und Patienten im Rahmen eines Modellvorhabens der Techniker Krankenkasse (TK) zur Verfügung standen.
Es zeigt sich, dass das Ausmaß der Übereinstimmung zwischen den drei Datenquellen Arzt, Patient und TK in Abhängigkeit vom untersuchten Parameter (Arbeitsunfähigkeit, Medikamente, Krankenhausaufenthalte) und Zeitpunkt sehr unterschiedlich ausfällt. Globale Aussagen zur Validität von GKV-Routinedaten sind somit nicht möglich. Jeder Parameter kann nur individuell unter Berücksichtigung seiner jeweiligen methodischen Limitationen interpretiert werden.