Viele Religionen – welche Wahrheit?
Ein neuer Blick auf die nichtchristlichen Religionen
Gerhard Gäde
Die Pluralität der religiösen Heilsverheißungen führt unweigerlich zur Frage: Welche von ihnen ist wahr, welcher kann ich Glauben schenken? Die üblichen Antworten der Theologie sind unbefriedigend. Entweder relativieren sie fremde religiöse Wahrheitsansprüche oder sie nehmen den christlichen Geltungsanspruch zurück. Andere klammern die Wahrheitsfrage aus, so dass alles vage und gleich (un)gültig wird. Für den theologischen Laien ist es so kaum möglich, zu einer eigenen begründeten Überzeugung zu finden.
Dieses Buch schlägt einen anderen Weg ein. Man kann die Wahrheit einer fremden Religion nicht aus einer neutralen Perspektive, die vom Wahrheitsanspruch der eigenen Religion absieht, erkennen. Die christliche Botschaft bietet selbst den Schlüssel, um andere Religionen einzuschätzen und öffnet den Blick für deren Wahrheit. Sie ist eigentlich selbst bereits dieser neue Blick. Auf der Basis des Glaubens an Christus ist es möglich, auch anderen Religionen unüberbietbare Wahrheit und einen Heilswegcharakter zuzuerkennen. So wie Christus aus christlicher Sicht bereits in der Bibel Israels präsent ist, so ist er – anders zwar – auch in anderen Religionen am Werk. Das Buch zeigt, wie diese Sicht sich auch vor der Vernunft verantworten lässt. Der Autor nennt seine Position „Interiorismus“. Dieser ist schlicht und einfach ein neuer, eben christlicher Blick auf die Religionen und vermutlich die einzige Weise, aus christlicher Sicht die nichtchristlichen Religionen in ihrer Wahrheit anzuerkennen ohne damit den christlichen Wahrheitsanspruch auch nur im Mindesten zu relativieren. Das ist die Grundthese dieses Buches. Am Beispiel des Islam wird das deutlich gemacht. Aus christlicher Sicht kann auch der Koran als Wort Gottes und der Islam als Heilsweg für die Muslime anerkannt werden.
In allgemeinverständlicher Weise führt dieses Buch den Leser Schritt für Schritt zu dieser neuen Sicht. Es verlangt die Bereitschaft, mitzudenken und das bisherige Vorverständnis zu hinterfragen. Zahlreiche Graphiken im Text dienen dem Verstehen vor allem der methodologischen Überlegungen.