Viermastbark Passat, eine Baudokumentation
Neue Erkenntnisse zur Rekonstruktion des stehenden und laufenden Gutes
Thomas Böttcher
Über die Viermastbark PASSAT ist viel geschrieben worden; doch keine der bisherigen Publikationen hat sich so ausführlich und fachkundig mit der Baugeschichte und der Beschaffenheit der Takelage der Viermastbark im 20. Jahrhundert beschäftigt wie dieser Band. Noch nach dem Ersten Weltkrieg setzten deutsche Reeder auf Viermastbarken, ja, sie stellten sogar Neubauten in Fahrt. Der Autor Thomas Böttcher betrachtet die Viermastbark PASSAT als exemplarischen High-Tech-Arbeitssegler, konstruiert für den Transport von Massengut, insbesondere Salpeter von Chile nach Europa.
Für die Analyse der Baugeschichte hat er den in Travemünde als Museum der Stadt Lübeck betriebenen gut erhaltenen Segler neu vermessen lassen, um anhand der exakten Maße im Bauzustand von 1957 genaue Pläne des Originals von 1911 zu generieren. Durch Vergleiche mit Fotos, anhand der Analyse von Reiseberichten und nicht zuletzt durch ausführliche Gespräche mit kundigen Segelschiffsleuten, die auf der PASSAT gefahren sind, gelang es Thomas Böttcher, eine genaue bautechnische Bestandsaufnahme vorzunehmen, die er in neuen Zeichnungen dokumentiert hat. Insbesondere über das stehende und laufende Gut konnte er neue Erkenntnisse gewinnen, die auf das Segeln mit Viermastbarken Rückschlüsse zulassen.
Seine hier zusammengefassten Forschungsergebnisse sind nicht nur für Modellbauer von großem Interesse, sondern in einiger Hinsicht auch für die Konstruktion von Großsegler-Nachbauten von Bedeutung. Neben Fotos als technikgeschichtlichem Anschauungsmaterial enthält der vorliegende Band zahlreiche Aufnahmen der PASSAT, die noch nie gezeigt wurden, außerdem wurde er mit einem Generalplan der PASSAT im Bauzustand von 1957 und einer Seitenansicht im Bauzustand von 1911, beide im Maßstab 1:100, ausgestattet, desweiteren ist die Bauvorschrift einer Viermastbark aus dem Jahr 1910 im Buch abgebildet.