Virtuelle Kennwertermittlung für die Umformsimulation von Feinblechen
Maria Baiker, Alexander Butz, Dirk Helm, Reimund Neugebauer, Katja Silbermann
Zur Beschreibung des plastischen Werkstoffverhaltens ist neben der Werkstoffverfestigung die Wahl und Anpassung des Fließortmodells von zentraler Bedeutung.
Es werden drei Werkstoffe betrachtet, die sich hinsichtlich der Komplexität ihrer Mikrostruktur deutlich unterscheiden: Ein Aluminium-Werkstoff AA6014 (Ac-170PX), ein weicher Tiefziehstahl DX56 sowie ein Dualphasenstahl HCT780XD.
Mit Hilfe von Kristallplastizitätsmodellen wird das Werkstoffverhalten auf Mikrostrukturebene ortsaufgelöst abgebildet und damit das makroskopische Werkstoffverhalten für beliebige Belastungszustände aus den Mikrostruktur-Simulationsmodellen vorhersagbar. Mit der Methode der „virtuellen Kennwertermittlung“ werden Belastungszustände untersucht, die experimentell zu aufwändig oder gar nicht realisierbar sind.
Das Anwendungspotential besteht darin, komplexe und anisotrope Werkstoffmodelle für die Simulation von Blechumformprozessen genauer anzupassen.