Vom Höllengebirge im Salzkammergut
Wolfgang L Ecke
Das Höllengebirge – Feuerkogel, Brennerin, Ofental, Höllkogel, GrilI- und Kesselgupf, In der Höll – unwillkürlich drängen sich bei diesen Namen Assoziationen mit Teufels Küche ins Bewusstsein. Und wahrhaftig: Wer einmal, an einem heißen, schwülen Sommertag den Entschluss gefasst hat, eines der zahlreichen Latschenfelder zu durchqueren, die fast die gesamte Hochfläche bedecken, der wird sich vor lauter Hitze und Mühe tatsächlich in Teufels Küche wähnen. Doch der Name täuscht! Das Höllengebirge ist ein wunderbarer Berg- und Steingarten. Eingebettet zwischen blauen Seen, der grünen Traun und weißen Bächen. Und mitten im Salzkammergut gelegen.
Als Teil der Nördlichen Kalkalpen erstreckt es sich zwischen Attersee und Traunsee. Nördlich wird es vom Kien- und Langbathbach begrenzt, im Süden vom Weißenbachtal, im Osten von der Traun und im Westen vom größten aller Salzkammergutseen, dem Attersee.
Künstler, Komponisten, Maler wie Schriftsteller empfanden diese Gegend schon vor der Jahrhundertwende als gesegneten Landstrich, überaus reich an Kultur und landschaftlicher Schönheit. Selbst Kaiser Franz Joseph erkor Bad Ischl zur Sommerresidenz, wo man heute noch vermeint, die alte Zeit zu spüren.
Das Höllengebirge ist ein ausgeprägtes Karstgebirge und mit Dolinen, Schächten, Höhlen und Karstquellen versehen. Und die Anstiege sind schweißtreibend. Doch hat man den Aufstieg geschafft, kommt der Lohn: Prachtvolle Tiefblicke auf mehrere der wunderbaren Salzkammergutseen, die Höhenausblicke ins Alpenvorland, auf die Böhmische Masse, ins Tote Gebirge, zum Dachstein, zu den Tauern, Salzburger und Berchtesgadener Alpen. Und begegnet einem noch eine Gams oder gar ein Adler (siehe Cover), dann ist das Glück vollkommen.