Vom Mut
Andrea Mittag
Weil wir allein sein mussten, sind wir zusammen. Weil wir nicht mehr singen können, stöhnen wir. Weil wir nicht mehr können, können wir. Der Trieb ist ein brechend heißer Sommer. Wir haben Durst. Wir sitzen auf einem Stuhl, wippen mit dem Oberkörper leicht nach vorn und zurück, durch eine geringe Elektrizität ausgelöst. Wir denken, dass wir jetzt einfach sterben, aber es ist nur ein Sommertag, an dem sich alles in uns Bahn bricht, was wir nicht mehr zu erdulden in der Lage sind.