Vom Wert des Lobes
Motivation im Unternehmen
Katy Albrecht, Raimund Schmelzer
„Nicht geschimpft ist auch gelobt“, lautete das Unternehmercredo der Nachkriegszeit und noch heute gelten wir Deutschen als tendenziell unentspannt bis verkniffen und sehr selbstkritisch. Wir leben, so scheint es, in einer Kritikgesellschaft, in einer Meckerwelt und Nörgelkultur.
Bei einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Forum von 2014 gab weniger als die Hälfte der Befragten an, regelmäßig für gute Arbeit gelobt zu werden (48 Prozent). Welche Branche, wie groß das Unternehmen, ob Ost oder West, machte dabei kaum einen Unterschied.
Andererseits wissen wir, dass ein gut funktionierendes Unternehmen gute Mitarbeiter benötigt, die wiederum Anerkennung brauchen. Regelmäßige Umfragen bei Angestellten belegen ein nach wie vor großes Bedürfnis nach richtigem Ansporn durch die Vorgesetzten. 90 Prozent der deutschen Arbeitgeber sind davon überzeugt, dass Lob und Anerkennung die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter am besten fördere. An der Umsetzungsproblematik sollten wir arbeiten.
Dieses Buch und unsere Lobprodukte – allen voran die Lobkärtchen© – tragen ihren Teil dazu bei und machen aus der Lobwüste Deutschland ein gelobtes Land. „Was unsere Epoche kennzeichnet, ist die Angst, für dumm zu gelten, wenn man etwas lobt, und für gescheit zu gelten, wenn man etwas tadelt“, analysierte der Dichter Jean Cocteau bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.