Von Brunnen, Zisternen und Rohrbütten zum Wasserwerk in Görlitz
140 Jahre Wasserwerk in Leschwitz
Wolfgang Stiller
Das Wasserwerk in Leschwitz beliefert seit 140 Jahren Görlitz mit Trinkwasser. Die vorliegende Dokumentation beleuchtet den schwierigen Weg der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung seit dem 15. Jahrhundert. Von den ersten Brunnenteufen, der Errichtung von Zisternen, dem Bau von Holzwasserleitungen aus zahlreichen Quellen und der damit verbundenen Herstellung von Rohrbütten und Schwengelpumpen bis zur Inbetriebnahme von zwei Pumpstationen im Jahre 1866 (eine Station für die Stadt und eine für die Bahn) am Viadukt erstreckt sich die technische sowie städtebauliche Entwicklung auf diesem Gebiet. Das weitere Anwachsen der Bevölkerung und die rasante Zunahme von Industrie und Gewerbe führten zu einem erhöhten Bedarf an Trinkwasser. Die notwendige Folge war die Errichtung eines Wasserwerkes 1878 in Leschwitz. Der permanent steigende Trinkwasserbedarf wiederum machte ständige Erweiterungen der Wasserfassungs- und Gewinnungsanlagen notwendig.
Gleichermaßen stellte die Abwasserbeseitigung seit dem Mittelalter eine besondere Herausforderung dar, die mit der Vollkanalisation in den Jahren 1909 bis 1913 im Trennsystem und der Inbetriebnahme des Klärwerkes 1910 ihren Abschluss fand.
Vor 140 Jahren und in den Folgejahren wurde somit die Grundlage dafür geschaffen, dass das Wasserwerk noch heute – nunmehr mit modernster Technik – Görlitz und Umgebung zuverlässig und ausreichend mit bestem Trinkwasser versorgt.