Von dem oder der Algarve
Ursula Teicher-Maier
Die Westküste der Algarve besteht aus steilen, dunklen Klippen und kleinen Buchten. Dort, wo Bäche ins Meer münden oder in Urzeiten einmal mündeten, finden sich auch Dünenlandschaften. So bei Carrapateira, wo wir durch die Ribeira da Bordeira waten müssen, um zum Strand zu gelangen.
Wenn wir an dieser schroffen Küste stehen und auf den Atlantik schauen, setzen sich allmählich die Gedanken hin und beginnen dem Rauschen zu ähneln und der Geschwindigkeit von Steinen.
Doch meistens stehen wir dort nicht alleine. Selbst an scheinbar unzugänglichen Stellen parkt zumindest ein Wohnmobil. Seine Bewohner sitzen oft paarweise auf Campingstühlen neben dem Gefährt und lesen oder strecken die Gesichter der Sonne entgegen. Und da diese sich tagsüber noch nicht über dem Meer befindet, sitzen sie meistens mit dem Rücken zu jenem und schauen in Richtung Land, während sich hinter ihnen ein Ozean mit seiner ganzen Schönheit umsonst um ihre Aufmerksamkeit bemüht. Anscheinend sind sie viajante, die Zeit haben, die Schönheit auf später zu vertagen. Darum könnte man sie beneiden, wenn man wie wir jeden Augenblick der Reise in sich aufsaugen möchte, um nichts zu verpassen.