Von der Sehnsucht
Die Geschichte dreier Migranten
Amor Ben Hamida
Wir sind die Menschen mit dunklen Gesichtern, dunklen Augen, dunklen Haaren. Sie begegnen uns gelegentlich in einem Restaurant, auf der Straße, auf einem Amt, in Flughäfen und Bahnhöfen. Sie fragen sich manchmal, was wir in Ihrer Heimat machen.
Die meisten von uns arbeiten still vor sich hin und wollen bald, sehr bald, wieder nach Hause, denn dort erwarten uns Familie, Freunde, Landsleute. Einige schaffen es, das Exil, das für Sie Heimat bedeutet, wieder zu verlassen und die eigene Heimat wiederzufinden. Andere bleiben in diesem Transit hängen. Was uns alle verbindet, ist die Sehnsucht. Sie werden in unseren Gesichtern und unseren Stimmen und besonders in unseren Herzen immer diese Sehnsucht finden, wenn Sie sich getrauen, sich uns anzunähern und in uns mehr als Ihren Kellner, Straßenfeger, Pizzabäcker, Hausangestellten, Gärtner, Bauarbeiter oder einen Asylsuchenden zu sehen.
Wenn Sie näherkommen und mit uns reden, dann können wir Ihnen etwas erzählen über ein Gefühl, das Sie vielleicht nicht so gut kennen: die Sehnsucht.