Von der Stichvorlage zum Erstdruck
Zur Bedeutung von Vorabzügen bei Johannes Brahms
Kathrin Kirsch
Die Studie ermöglicht einen Blick über die Schulter des korrekturlesenden Komponisten Johannes Brahms.
Vorabzüge, d.h. gedruckte Abzüge eines Werks vor der Herstellung und dem Vertrieb des Auflagendrucks, erlauben Rückschlüsse auf die Arbeitsweise von Brahms in diesem späten Stadium der Werkentstehung.
Handschriftliche Eintragungen zeigen seine Art und Weise der kompositorischen Differenzierung und redaktionellen Vereinheitlichung des Notentextes.
Die hier ausgewerteten Korrekturabzüge zum 2. Klavierkonzert op. 83 und zum 1. Streichquintett op. 88 belegen, dass kompositorische und redaktionelle Änderungen auch von der Hand eines Lektors autorisierte Anweisungen des Komponisten überliefern können.
Das Buch stellt Tendenzen und standardisierte Abläufe der Arbeit von Brahms und den Beteiligten in Stecherei und Verlag dar und schließt einen Katalog sämtlicher erhaltener Vorabzüge der Werke von Brahms ein.