Von einem liberalen zu einem konstruktivistischen Völkerrechtsverständnis
Ein Versuch am Beispiel des Ius cogens
Michael Frei
Das postmoderne Denken ist eine Herausforderung für das Völkerrecht. Michael Frei zeigt am Beispiel des Ius cogens idealtypisch auf, worauf das moderne Völkerrechtsprojekt gründet und wie die postmoderne Kritik sein Fundament untergräbt. Um dem Völkerrecht eine neue Basis zu geben, unternimmt die vorliegende St. Galler Dissertation den Versuch, ein Völkerrechtsverständnis zu entwerfen, das auf einem konsensorientierten Konstruktivismus beruht, einer epistemologischen und moralischen Theorie des sozialen Handelns, welche die Konstruktionsfreiheit und -verantwortung aller als Ausgangspunkt und Ziel hat. Das Völkerrecht wird zum fortwährenden Überzeugungsprozess. Im Zentrum steht nicht mehr die Suche nach dem 'richtigen' Recht, sondern die Frage, wie wir zusammen leben und unsere Welt gestalten wollen.