Von Sinnen
Traum und Trance, Rausch und Rage aus Sicht der Hirnforschung
Stephan Matthiesen, Rainer Rosenzweig
Subjektiven Erlebnissen liegen neurobiologische Korrelate zugrunde. Was tut sich im Gehirn bei Trance- oder Rauschzuständen? Welche Hirnareale sind unter Meditation oder Hypnose aktiviert, welche gehemmt? Werden in veränderten Bewusstseinszuständen Potentiale ausgeschöpft oder Fähigkeiten unterdrückt? Die Themen dieses Bandes haben alle eines gemeinsam: Sie bezeichnen Formen des menschlichen Erlebens, die nicht als bloße Erfassung der Außenwelt verstanden werden können. Vielmehr verselbständigen sich hier bis zu einem gewissen Grad die konstruktiven Leistungen von Sinnen und Gehirn. Neuere Forschungsergebnisse gestatten uns mehr und mehr, solche veränderten Bewusstseinszustände in Beziehung zu ihren neurophysiologischen Grundlagen zu setzen. Dadurch erscheinen alte Fragen in neuem Licht: Wo beginnen Verzerrungen der menschlichen Wahrnehmung krankhaft zu werden? Welche Techniken zur gezielten Herbeiführung bestimmter Bewusstseinszustände gibt es? Was ist dabei Therapie, was ist Manipulation? Sind spirituelle Erlebnisse durch die Erforschung ihrer neuronalen Grundlagen als Illusionen entlarvt oder als Bedürfnisse gerechtfertigt? Gibt es ein „falsches Bewusstsein“? Wo endet die Tiefendimension des Lebens und wo beginnt die Fehlorientierung des Menschen? Mit Beiträgen von Peter Brugger, Peter Dinzelbacher, Wolfgang Hell, Gunther Hirschfelder, Brigitte Holzinger, Hermes A. Kick, Georg W. Kreutzberg, Torsten Passie, Dieter Vaitl, Henriette Walter und Georg Winterer