Währungsreform 1948 in Ostwestfalen-Lippe
Auf einmal gab es alles
Auf einmal gab es alles – dieser Satz faszinierte 1948 nicht nur ein 14 Jahre altes Gütersloher Mädchen, sondern alle Menschen in ganz Ostwestfalen-Lippe, in Nordrhein-Westfalen, in ganz Deutschland. Zwei harte Winter nach einem brutalen Krieg und dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Verbrecher-Regimes lagen hinter ihnen. Hunger gehörte zum Alltag. Das Hamstern trieb Frauen und Kinder hinaus aus den Städten aufs Land, um dort das Nötigste von den Landwirten zu erbitten. Und dann war sie plötzlich da – die D-Mark. Auf einmal gab es alles. Die Schaufenster waren gefüllt, das Geld wieder etwas wert, der bunte Teller zu Weihnachten konnte sich wieder ein bisschen üppiger füllen lassen. Aber nicht alles war gut. Der Bankkaufmann aus Lübbecke erlebte auch, wie die Einlagensumme von gut 21 Millionen auf gut eine Million Mark schrumpfte. Viele verloren viel. In diesem Buch haben die Reporter der Neuen Westfälischen die Menschen gesucht und gefunden, die die Ereignisse rund um die Währungsreform mit der Einführung der D-Mark persönlich erlebt haben. Sie haben ihre Geschichten aufgeschrieben, die noch heute ein eindrucksvolles Zeugnis von dem Schicksal und den Erlebnissen geben. Es war eine harte Zeit, eine Zeit auch mit großen Erinnerungen. Die Menschen in diesem Buch geben davon Zeugnis.