Walter Euckens Ordnungspolitik
Martin Leschke, Ingo Pies
Walter Eucken war ein Ökonom, der durch seine theoretischen Ausführungen zur Wirtschaftsordnungspolitik in Deutschland einen hohen Bekanntheitsgrad erreichte. Die Begriffe „Ordnungstheorie“, „Ordnungspolitik“ und „Ordoliberalismus“ sind untrennbar mit seinem Namen verbunden. Euckens Ziel war es, sowohl Vertretern des sozialistischen als auch des liberalen Lagers mit seiner Konzeption der prinzipiengeleiteten, sozialen Marktwirtschaft ein zustimmungsfähiges Theorieangebot zu machen. Er war bestrebt, die drängenden Probleme seiner Zeit – das Problem der Freiheit, das Problem der sozialen Sicherheit und das Problem der sozialen Gerechtigkeit – zu lösen. Nach Walter Euckens Theorie kann die soziale Frage weder durch eine Politik der Wirtschaftslenkung noch durch eine Politik des Laissez-faire gelöst werden; allein in einer freiheitlichen Wettbewerbsordnungspolitik besteht die Möglichkeit, Freiheit, Sicherheit und Gerechtigkeit zu gewähren. Diese ordoliberale Position Walter Euckens ist über die Wirtschaftswissenschaften hinaus bekannt geworden. Die Autoren der Beiträge im vorliegenden Band gehen auf die auch heute noch geltenden Euckenschen Prinzipien ein und untersuchen, wie Eucken seine Position begründet und wie er sich die Umsetzung seiner Wirtschaftsordnungskonzeption vorstellt.