Warenwege – Warenflüsse
Handel, Logistik und Transport am römischen Niederrhein
Christoph Eger
Von nah und fern
Smartphones aus Fernost und aromatische Früchte aus Übersee – Handel verbindet die moderne Welt. Doch die Idee eines globalen Handels ist nicht neu. Schon vor zweitausend Jahren sorgte der Einzug römischer Lebensart selbst in den entferntesten Provinzen des Imperiums für eine große Nachfrage nach Importen aus allen Teilen der bekannten Welt.
Auch in Niedergermanien entwickelte sich aus einfachen Tauschgeschäften ein florierender Handel. Die römische Metropole Colonia Ulpia Traiana im heutigen Xanten unterhielt nicht nur mit ihren Nachbarn in der Provinz und den Germanen rechts des Rheins rege Kontakte, auch Köstlichkeiten vom Mittelmeer gelangten an den Niederrhein. Dabei scheute man keine Mühen, die begehrten Waren über stürmische Meere und beschwerliche Landwege zu beschaffen. Ob Wein aus Rhodos, Olivenöl aus Andalusien oder kostbarer Marmor aus Nordafrika, immer war für erfolgreiche Geschäfte auch die Gunst der Götter – allen voran Merkur, der Gott des Handels – entscheidend.
Der Begleitband zur Ausstellung des LVR-RömerMuseums im Archäologischen Park Xanten stellt die Bevölkerung und die Legionen als Konsumenten und Produzenten vor, berichtet von Schicksalen antiker Kaufleute und entführt die Leser an quirlige Marktplätze und in überfüllte Häfen.
Renommierte Wirtschaftshistoriker erklären, wie Münzen zu Geld wurden und beleuchten die ökonomischen Grundlagen des Handels am römischen Niederrhein.